Drei Projekte im Rahmen von „Kultur macht stark“
2014 Der Fischer und seine Frau
2015 Ein teuflisch guter Engel
2016 Von Einem, der auszog, das Fürchten zu lernen
Drei Jahre lang entwickelte der Opernale e.V. unter dem Label „ICH kann OPER“ erfolgreich außerschulische Musiktheaterprojekte für Kinder im ländlichen Raum in Zusammenarbeit mit der Grundschule Horst. Ziel war es, Kinder, die mangels Infrastruktur keine Möglichkeit zum Besuch öffentlicher Musik- oder Kunstschulen haben, über das Projekt an die theatralischen Ausdrucksformen Musik, Gesang, darstellendes Spiel, Bühnen- und Kostümbild sowie Instrumentenbau heranzuführen.
Die Kinder der Projektgruppe rekrutierten sich zum großen Teil aus der vierten Klasse der Grundschule Horst, jedoch war die Teilnahme am Projekt freiwillig und stand grundsätzlich auch Kindern der Altersgruppe offen, die nicht die Grundschule Horst besuchten.
Alle Projekte wurden vom selben künstlerisch-pädagogischen Team unter der Gesamtleitung von Opernregisseurin Henriette Sehmsdorf durchgeführt. Henriette Sehmsdorf war zuständig für Organisation und Koordination des Projekts, leitete Übungen zu darstellendem Spiel, studierte mit den Kindern Lieder und rhythmische Bewegungsfolgen ein und inszenierte die Stücke. Die Musikpädagogin Dr. Heike Elftmann sorgte für musikalische Grundlagenbildung und leitete die Kinder beim Bau von Instrumenten aus Alltagsgegenständen an. Ute Gallmeister, Malerin und Grafikerin aus Anklam, entwickelte mit den Kindern Ideen für Bühnenbild, Requisiten und Kostüme und half ihnen bei der praktischen Umsetzung. Kirchenmusiker Benjamin Saupe war als musikalischer Leiter zuständig für Komposition, musikalische Proben und Leitung des Orchesters, in dem die selbst gebauten Instrumente zum Einsatz kamen. Henriette Sehmsdorf erarbeitete mit den Kindern die Textfassung auf der Grundlage bekannter Märchen („Der Fischer und seine Frau“, 2014 und „Von Einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“, 2016) oder von Geschichten, die die Kinder im Deutschunterricht geschrieben hatten („Ein teuflisch guter Engel“, 2015).
Die Projekte dauerten zehn bis sechs Monate. Geprobt wurde nach der Schule und gelegentlich auch in den Ferien. Die künstlerischen Schwerpunkte verlagerten sich von Jahr zu Jahr je nach Interesse der Kinder und inhaltlichen Erfordernissen.
2014 vermittelte Henriette Sehmsdorf im ersten Schulhalbjahr in einer theoretischen Phase das Prinzip „Oper“. 2015 stand die Entwicklung des Textes im ersten Halbjahr im Mittelpunkt. 2016 begann die Projektarbeit erst im Januar mit einer fertigen Textfassung, dafür beschäftigten sich die Kinder intensiver mit dem Bau des Bühnenbilds und der Herstellung der Kostüme. Der Bau der Instrumente, sowie die Einstudierung der Lieder, Musikstücke und rhythmischer Bewegungsfolgen hatte in allen Projekten einen hohen Stellenwert. Das Team konnte bei der Arbeit mit den Kindern auf die Erfahrungen aus den Vorjahren zurückgreifen und so seinen künstlerischen und didaktischen Ansatz kontinuierlich weiter entwickeln.
Die Projekte ICH kann OPER 1 – 3 wurden gefördert durch das Projekt „Jugend im Zentrum“ der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.